Die Kultur ist für Sie bedeutsam

9. Mai 2018 | Wirtschaftsbranchen in Luxemburg | Allix Bellac

Bei den die kulturellen Aktivitäten betreffenden beruflichen Tätigkeiten handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um Kulturberufe.

Die Tätigkeiten im Bereich der Kultur, die man von den kulturellen Berufen und den kulturellen Aktivitäten unterscheidet, betreffen diejenigen kreativen Einrichtungen, die Arbeitsplätze generieren. Diese entwickeln sich im Großherzogtum konstant weiter.

Das luxemburgische Kultusministerium hebt auf seiner Website hervor, die Kultur bilde die Grundlage einer demokratischen und offenen Gesellschaft, weil sie Grundlage und treibende Kraft für Kenntniserwerb und Aneignung geistiger Werte ist.

Was die Beschäftigungslage betrifft, so ist festzuhalten, dass die meisten diesen Bereich betreffenden Ausbildungsgänge eher in Frankreich, Deutschland und Belgien angeboten werden.

“Man kann im Kulturbereich sicherlich eine gute berufliche Karriere machen.”

Olivier Thunus vom luxemburgischen Statistikinstitut Statec

Und dies ist in Luxemburg durchaus möglich.

In diesem vielgestaltigen und ständigen Veränderungen unterworfenem Bereich, in dem zwischen den einzelnen Sektoren zahlreiche Querverbindungen bestehen, liegen die Studienvoraussetzungen durchschnittlich im Bereich von BAC+2 und höher. Diese Zahl ergibt sich aus den recht weit entwickelten Studienvoraussetzungen in den Übersetzungsfächern, die ebenfalls zu den Kulturberufen zählen und in Luxembourg deutlich ins Gewicht fallen. Das Großherzogtum unterscheidet sich von seinen europäischen Nachbarn dadurch, dass hier europäische Einrichtungen ihren Sitz haben, aber es finden sich hier auch Tätigkeitsbereiche in der Filmindustrie. Diese Sektoren ergeben dann die besondere ‚ADN‘ unseres Landes.

Es scheint jedoch ungeachtet dessen wichtig – wie dies Olivier Thunus betont -, in diesem Wirtschaftszweig zwei unterschiedliche berufliche Tätigkeiten klar zu unterscheiden. Das Statistikinstitut Statec hat zu diesem Zweck ihre Untersuchungen auf die Beschäftigung konzentriert und die Empfehlungen des statistischen Amtes der Europäischen Union, Eurostat, angewandt. Diese Behörde definierte – im Sinne der europäischen Harmonisierung – die Positionierung einer beruflichen Tätigkeit, sei es eine kulturelle Aktivität oder einen die Kultur betreffenden Beruf. Diese beiden Bezeichnungen überschneiden sich zwar, sind jedoch durchaus unterschiedlich!

Es ist übrigens anzumerken, dass die Tätigkeiten im Umkreis der Kultur im eigentlichen Sinn nicht zum kulturellen Berufszweig zählen, sondern diese den Kulturbereich vielmehr unterstützen. Im Hinblick auf die vielfältigen, als Kulturberufe erfassten Tätigkeiten, sind zu erwähnen: die Techniker der Galerien, Museen und Bibliotheken, ferner Journalisten, Autoren, Schriftsteller, Fotografen, Architekten, Innenausstatter, bildende Künstler, Juweliere (siehe dazu das Blatt: Schmuckhändler-Juwelier), und auch der Glasbläser ist inbegriffen.

Warum sollte man sich – im Bereich kultureller Aktivitäten – etwa nicht für eine Karriere als Grafikdesigner/-in, Bibliotheks- oder Museums-Verwaltungskraft, als Regisseur(in) in Aufführungssälen, im Architekturbereich etc. bewerben? Die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebende Liste zeigt, dass die Abgrenzung der beiden Bezeichnungen wirklich schwer fällt.

Warum sollte man sich – im Bereich kultureller Aktivitäten – etwa nicht für eine Karriere als Grafikdesigner/-in, Bibliotheks- oder Museums-Verwaltungskraft, als Regisseur(in) in Aufführungssälen, im Architekturbereich etc. bewerben?

Wie dem auch sei, die Tätigkeiten im Kulturbereich sichern den Lebensunterhalt einer wachsenden Personenzahl. Zurückzuführen ist dies auf das entschlossene Handeln aller Akteure im gesamten Großherzogtum.

Als Zeichen dieser Dynamik ist zu werten, dass sich die Expertinnen und Experten aus den sich mit der Kunstproduktion befassenden Berufen zu den europäischen Tagen der Künstlerberufe – JEMA – treffen, sich mit der exakt definierten Zielsetzung befassen, die vielfältigen Tätigkeiten und die von ihnen generierten bzw. geförderten Verbindungen öffentlichkeitswirksam darzustellen.

Im Sinne der nachhaltigen Öffentlichkeitsarbeit zugunsten dieses dynamischen Sektors betont Max Theis, der Regierungsberater im Kultusministerium: Ein sämtliche Berufszweige umfassender Verband ist zwar nicht vorhanden; anlässlich der Assises culturelles (die am 1. und 2. Juli 2016 stattfanden) konnte doch eine Bilanz gezogen werden, und man besprach die jeden Kulturbereich betreffenden Beschwerden und befasste sich mit entsprechenden Anträgen. Max Theis verweist zudem auf die „Ateliers du jeudi“, anlässlich derer die in der Kulturszene tätigen Personen zusammenkommen, um sich mit den Themen, wie beispielsweise der luxemburgischen Kultur, ihrer Ausstrahlung über die Landesgrenzen hinaus zu befassen.

Auch wenn den interessierten Bewerber/-innen im Großherzogtum Luxemburg im Kunst- und Kulturbereich kein alle beruflichen Qualifikationen komplett abdeckendes Angebot offeriert wird, so lassen sich im hiesigen Kulturbereich trotzdem überaus zahlreiche berufliche Tätigkeiten ausüben. Zu verdanken ist dieses Angebot den unterschiedlichen Fördermaßnahmen, wie sie im Rahmen der öffentlichkeitswirksamen Werbung für die künstlerischen und kulturellen Belange in Luxemburg an unterschiedlichen Orten umgesetzt werden; es darf begründet angenommen werden, dass sich diese Entwicklung tendenziell fortsetzt.

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